In der entscheidenden 20. Partie spielt der Par Excellence mit den weißen Steinen einen Torre-Angriff nach 1.d4 d5 - eine der Eröffnungen, die ihn recht speziell machen... Der Forte B spielt die Eröffnung nicht ganz optimal, und dann versucht er mit 11...Sb4? zu voreilig einen Angriff auf den lang rochierten weißen König. Par Excellence zeigt ihm überzeugend, warum er besser zuerst die Entwicklung abgeschlossen hätte und kann sich ungestraft den Bauern b7 schnappen, und nach dem Damentausch ist der Forte B gegen die weiße Bauernübermacht am Damenflügel chancenlos. Daß ihm am Ende noch der Springer im weißen Lager verlorengeht, macht dann auch nicht mehr viel aus. [Event "2h/40"] [Site "Hannover"] [Date "2024.11.08"] [Round "20"] [White "Fidelity Par Excellence"] [Black "Novag Constellation Forte B"] [Result "1-0"] [ECO "D03b"] [EventDate "2024.08.29"]
Trotz der Niederlage konnte der Forte B vor allem in der zweiten Häfte des Matchs, die er mit 5,5:4,5 gewann, zeigen, daß er durchaus nicht chancenlos ist. Nach meinem subjektiven Gefühl war der Par Excellence in "reinen" taktischen Stellungen dem Forte B überlegen (z.B. nach offenen Eröffnungen) - letzterer konnte eher punkten, wenn es irgendwelche längerfristigen Themen gab, oder wenn es um dynamische Kompensation für Material ging. Das ist aber nur mein subjektiver Eindruck aus diesen 20 Partien - ich weiß, daß gemeinhin der Forte B als der stärkere Taktiker angesehen wird.
Im Duell der Eröffnungsbücher hatte der Par Excellence ganz deutlich die Nase vorn - in den meisten Partien blieb er länger im Buch. In Summe habe ich beim Par Excellence in diesem Match 157 Buchzüge gezählt (im Schnitt 7,85 pro Partie), beim Forte B hingegen nur 133 (durchschnittlich 6,65 pro Partie).
Schachlich gesehen gab es im Vorfeld ja einige Befürchtungen bezüglich des oft als häßlich bezeichneten Spiels beider Kontrahenten. Ich muß zugeben, daß mir die gespielten Partien nicht besonders wehgetan haben... Ich fand sie im Gegenteil meist spannend oder zumindest unterhaltsam. Vielleicht ändert sich diese Einschätzung, wenn beide mal gegen positionell beschlagenere Gegner antreten müssen...
In folgender Reihenfolge: CTbattle, Saitek Sparc, Petrosjan (68000-32), Elite V11 (68060-72), Sargon 4.0 ARB (2 bis 130 MHz), Kishon Chesster
Hallo Dirk
Zitat von Supergrobi im Beitrag #31ich weiß, daß gemeinhin der Forte B als der stärkere Taktiker angesehen wird.
Das fand und finde ich nicht. Es ist nach meiner Beobachtung so, wie Du sagst: Der Par Excellence sieht taktisch mehr, bzw. erkennt es schneller, der Forte ist im Vorteil, wenn dynamische Themen auf dem Brett sind.
Nach meinen damaligen den desaströsen Ergebnissen des Forte A gegen den ParEx, ist Dein Ergebnis eine Rehabilitation. Der Forte B scheint im direkten Vergleich auf Augenhöhe zu sein.
VG
Marcus Bernd
-------------------------------------------------------------- "Es ist keine Schande zu verlieren. Aber es ist eine Schande nicht gekämpft zu haben". (Bernd Kästner 30.10.1940 - 25.10.2023)